FÜNF Texte

02. Gehen

Das kann doch gar nicht wahr sein. Mir geht’s total beschissen.
Das letzte Bier war sicher schlecht, der Film total gerissen.
Nicht, dass ich Bock hatte, ging einfach auf ‘nen Schnack.
Es sollte nur ein Stößchen sein auf einen alten Sack.
Nur diese Party war so cool – ich rutschte ziemlich aus.
So war das wirklich nicht geplant, ich wollt´ doch früh nach Haus.
Nur ein Glas nach dem zweiten musste ich abreiten.
Tresen Tresen, seid’s gewesen…

Ich muss gehen, Du musst verstehen.
Ich kann dich nicht wiedersehen.
Ich muss gehen, es tut mir leid.
Es war so ne schöne Zeit.

Nun verwischen die Konturen. Die Welt wird wie ein Traum.
Es toben die Lemuren. Es rollt der ganze Raum.
Und da ist auch die Sirene, sie winkt mir lachend zu.
Mit einer Zottel-Mähne und ausgelatschten Schuhen.
Und diese Theken-Diva lud mich zu sich ein.
Gleich nach der 10. Vase war ich damit fein.
Wir reisten dann sogleich zu ihr nach ziemlich viel Bordeaux.
Warum nur wohnte diese Göttin hier im Damen-Klo?

Ich muss gehen, Du musst verstehen…

Neuer Tag, neues Glück. Doch denke ich zurück,
liegt alles ganz im Nebel und auf einmal macht es klick.
Ja, ich weiß ganz genau, dass ich gar nichts mehr hier weiß.
Die Erinnerung lässt mich im Stich. Was ist das für ein Scheiß?
Nur zwei Möpse mit nem Grinsen, der Vorsatz in den Binsen.
Ich wollte eigentlich nicht, doch sie roch so gut nach Linsen-
Suppe. Nur war es Kotze auf Asphalt.
Die Hose weg, mit Portemonnaie, mein Arsch war schon ganz kalt…

Ich muss gehen, Du musst verstehen…

Ich muss gehen, Du musst verstehen.
Paris, Athen auf Wiedersehen.
Ich muss gehen, es tut mir leid.
Trallala ne schöne Zeit…

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