Meer

Nebelstrand, den Kopf im Sand,
kein Horizont zu sehen.
Der Kompass tot, kein Echolot.
Wohin soll ich gehen?

Ein Sturm aus Angst. Das Treibholz tanzt.
Die Flasche schon halb leer.
Ich steure blind im Labyrinth
und wünsche dich hier her, hier her.

Der Wind flaut ab, ein Wellengrab.
Unser Ufer totenstill.
Ein Möwenschrei, die Wut bricht sich frei.
Ich sehe nur dieses Bild.

Kein Signal von dir und es tobt in mir,
doch die See liegt glatt und scheu.
Mit der nächsten Flut und etwas Mut
setze ich die Segel neu.

Über‘s Meer, bring das Licht hierher!
Über’s Meer, treib die Flut vor dir her. 
Über´s Meer. Nichts brauch ich so sehr.
Wie dein Meer. Ich will mehr, ich will mehr.

Hier in der Traurigkeit mach ich mich bereit.
Die Versuchung hat gesiegt.
Der Fährmann nickt, ein Münzenstück
und er beginnt sein Lied.

Die letzte Fahrt. Der Hades naht.
Es wird jetzt Zeit zu gehen.
Und ich lass los von deinem Schoß.
Werd ich dich wiedersehen?

Über‘s Meer, bring das Licht hierher!
Über’s Meer, treib die Flut vor dir her. 
Über´s Meer. Nichts brauch ich so sehr.
Wie dein Meer. Ich will mehr, ich will mehr.

Bring meiner Wüste die Flut,
Deine Eleganz und den Übermut 
Bring mich direkt zum Licht zurück
Die Leinen los und Stück für Stück.

Über‘s Meer, bring das Licht hierher!
Über’s Meer, treib die Flut vor dir her. 
Über´s Meer. Nichts brauch ich so sehr.
Wie dein Meer. Ich will mehr, ich will mehr.

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